Somewhere over the Rainbow the Mainland is waiting….
Der Wecker läutet unbarmherzig. Es ist 2 Uhr früh. Wir ziehen uns nur schnell an, machen die letzten Handgriffe in der Cabaña und verfrachten die schlafenden Kinder ins Auto. Natürlich sind sie aber, kaum im Auto und fertig angeschnallt, putzmunter.
Um 20 Minuten vor 3 Uhr verlassen wir die Cabaña und sind pünktlich um 3 Uhr im Büro der Naviera Austral, im Hafen von Quellón. Von der Fähre noch keine Spur, aber immerhin sind wir nicht die einzigen, die schon beim Check- in warten.

Wir riehen uns in die Autoschlange und versuchen noch ein bisschen im Auto zu dösen. Aber während Finn schon wieder schläft, ist Leonie weiterhin putzmunter. Doch irgendwann dürften wir dann doch noch einmal alle eingeschlafen sein, denn als wir das nächste Mal auf die Uhr sehen, ist es bereits 5 Uhr. Jetzt sollte die Fähre eigentlich bereits ablegen, doch immer noch keine Fähre weit und breit. Wir frühstücken etwas von unseren Jausenpaketen und schlafen tatsächlich alle noch ein zweites Mal ein.

Um halb 8 h werden wir plötzlich alle wach. Die Fähre steht im Hafen! Kurze Panik! Haben wir jetzt das Einchecken verschlafen? Im Eiltempo fährt Martin zur Rampe, wo zum Glück aber erst alle Autos von der Fähre herunterfahren. Eine viertel Stunde später dürfen auch wir endlich auf die Fähre fahren. Die Tatsache, das alle Autos festgeschnallt werden, lässt meine Hoffnung auf einen ruhigen Seegang schnell schwinden. Wir beziehen unsere Plätze, zur Freude der Kinder, direkt am Fenster.
Um 8:30 Uhr legen wir mit 3,5 h Verspätung endlich ab.

Die Fahrt beginnt mit beeindruckendem Regenbogen und Nieselregen.

Wir merken sofort, dass wir das offene Meer erreicht haben. Der Wellengang nimmt schlagartig heftige Ausmaße an. Die Leute werden nach der Reihe seekrank, eine Mutter zweier Kinder und ihrer Tochter (mit der Leonie zuvor noch zuckersüß gespielt hatte) geht es besonders schlecht.

Uns ist zum Glück tatsächlich nur ein bisschen flau – ich glaube allerdings, mehr wegen der seekranken Leute um uns herum als vom Seegang an sich. Wir nehmen ein bisschen Abstand und knabbern ein bisschen Obst – das hilft ganz gut. Martin und Leonie holen noch ein bisschen Schlaf nach.

Die Zeit vergeht mit Landschaft genießen, nach Walen Ausschau halten, Pickerl picken, Schlafen, Essen und natürlich Tratschen überraschend gut.

Ein junger Praktikant, gerade einmal 18 Jahre, gesellt sich zu uns. Er möchte Englisch lernen, weil er das in der Schule nicht konnte, und sucht seit er hier auf der Fähre ist jede Möglichkeit Englisch zu hören und zu sprechen. Er erzählt, dass er auch erst seit 3 Wochen dabei ist, und in der kurzen Zeit tatsächlich schon einmal einen Wal zu Gesicht bekommen hat. Wir haben an diesem Tag allerdings kein Glück – obwohl wir wirklich sehr intensiv Ausschau halten! Herrlich grüne Landschaft mit gemäßigten Regenwäldern, Hängegletscher und insgesamt 4 Regenbogen trösten aber über den nicht gesehenen Wal mehr als gut hinweg. 😉


Aber nicht nur die beeindruckende Landschaft beschäftigt uns und die Kinder gut. Anais (9 Jahre) und ihre kleine Schwester Maite (2,5 Jahre) aus Coyhaique sind fasziniert von unseren blonden Kindern und freunden sich rasch mit uns an. Anais schenkt Finn und Leonie sogar ihre selbstgemachten Armbänder. Sie spielen, teilen Stickerbücher und unterhalten Finn… und so vergeht die Zeit wie im Flug!

Zum Schluss schmeißen die Väter zwei Runden Apfelsaft für Leonie, Anais und Maite. Die Kinder sind im Glück und könnten noch ewig auf der Fähre herumturnen. Doch wir Erwachsenen sind wirklich froh, als endlich Puerto Cisnes vor uns auftaucht.
Es sind tatsächlich weniger als 12 h als wir Puerto Cisnes um 20h erreichen!
Das Hostal „Bellavista“ finden wir ganz ohne Wegbeschreibung, so klein ist das süße Dorf. Die Unterkunft ist extrem sauber und sehr liebevoll eingerichtet. Unser Zimmer ist klein aber fein und die Dame wirklich freundlich. Sie empfiehlt uns ein Lokal zum Abendessen an der Uferpromenade. Doch bis wir mit den Kindern die Promenade erreichen, haben wir den Namen des Lokals bereits wieder vergessen und sind ob der Größe des Dörfchens wirklich erstaunt, als sich dort gleich mehrer Lokale aneinander reihen. Wir landen im Carratera Austral Café- Restaurant, das Essen schaut zwar gut aus, schmeckt aber leider gar nicht!
Aber egal viel mehr freuen wir uns alle heute sowieso aufs Bett!
Fortsetzung folgt…
Sabrina
Das könnte dich auch interessieren
Vom Ausmisten …und den wertvollen Dingen…
Februar 2, 2018
Sommertage auf der Pferderanch
März 28, 2019