ARouND THe WoRLD 2018

Vom Dazulernen…

Ich sitze am Laptop und suche nach Softshell- Jacken für unsere Kinder – für die Reise. Im Kopf noch gefühlte 100. 000 andere Dinge, die noch zu tun sind. Martin ruft an und erinnert mich, dass ich mir überlegen muss, was wir eigentlich noch alles verkaufen wollen – am besten soll ich eine Liste machen. Und ich frage mich nur – wann???

Unser 5 Monate alter Sohn liegt auf seiner Krabbeldecke und weint.  Kurz davor ist er von seinem Schläfchen aufgewacht, müde sollte er also nicht sein. Ich versuche ihn zu füttern, er trinkt ein paar Schluck und weint weiter. Ich wechsle die Windeln, aber er weint weiter.  Ich versuche mit ihm auf unserem Sofa zu spielen, er lacht immer wieder mal kurz, aber weint dann weiter…

Ich nehme ihn und wir kuscheln uns gemeinsam in unser Bett. Er lächelt mich tief zufrieden an. Er wollte einfach nur meine Nähe spüren, sonst nichts. Und dann merke ich, wie gut es auch mir tut. Zwischen all dem Stress einfach nur hier liegen, ihn anschauen, seinen Babyduft einatmen, sein Lächeln erwidern und über seinen Kopf streicheln. Und nach ca. 10 Minuten schlafen wir beide ein und vergessen die Welt (und ich den Stress) um uns herum…

Schon öfters bin ich in diversen sozialen Medien über diesen Spruch gestolpert:

„Geboren wird nicht nur das Kind durch die Mutter,
sondern auch die Mutter durch das Kind.“
 (Gertrud von Le Fort)

… und so wie Babys geboren werden und jeden Tag dazu lernen, so müssen auch wir Mütter (und natürlich auch Väter) jeden Tag mit unseren Kindern DAZU LERNEN. Das ist auch beim 2. Kind nicht anders! 🙂

Und irgendwie ist mir in dieser Situation heute die Parallele zu unserer Reise bewusst geworden.

Oft werden wir gefragt (und fragen uns natürlich auch selbst oft genug) –

Habt ihr an dieses gedacht?
Wie macht ihr mit jenem?
Was tut ihr, wenn xy passiert?

Also haben wir (quasi) an alles gedacht??? – Doch wie kann man an ALLES denken?

Wir haben schon viele Reisen und Urlaube gemacht – mit und ohne Kinder!
Auf jeder haben wir dazu gelernt, mal mehr und mal weniger – von Packlisten, über Impfungen, Gepäckverlust bis hin zu Krankheiten auf Reisen.
Aber so eine lange Reise haben wir eben noch NIE gemacht und schon gar nicht zu VIERT! D.h. wir können trotz allem was das anbelangt noch auf eher wenig Erfahrung zurückblicken. Wir können uns ungefähr vorstellen, was wir auf der Reise brauchen werden oder was wir unbedingt zu erledigen haben. Wir können uns einige Sicherheiten schaffen, um unser Gewissen zumindest etwas zu beruhigen.

Und schon jetzt merken wir, dass wir bei unseren Reisevorbereitungen jeden Tag DAZU LERNEN.  Wir denken an die Reisekrankenversicherung, an das Babykörbchen beim Langstreckenflug oder eben an Softshelljacken für die Kinder, wenn es auf der Reise kalt ist. ABER an mindestens genauso viele Dinge denken wir nicht – können wir auch gar nicht, weil wir von den meisten noch nichts wissen.

Wir werden sehr, sehr viel auf unserer Reise noch dazu lernen (müssen)!  An was wir besser früher gedacht hätten oder was wir doch lieber eingepackt hätten oder was wir lieber nicht eingepackt hätten! Was wir an Zuhause vermissen werden und was nicht!

Aber genau das macht es auch aus, genau das fühlt sich für mich nach Leben an! Und genau wie bei unserer REISE ist es auch beim ELTERN- SEIN! Wenn dein Kind noch klein ist, weißt du nicht, was dich noch alles erwartet, welche Probleme du noch zu lösen hast, aber du lässt dich jeden Tag aufs Neue darauf ein, lernst dazu, genießt die schönen Momente – die Zaubermomente  – und weißt, es ist alle Mühen und Anstrengungen (und schlaflosen Nächte 🙂 ) wert.

 

Sabrina
Fortsetzung folgt…

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